Ein erhöhter oder zu hoher Anteil an Körperfett bringt mehrfache Gesundheitsrisiken mit sich. Eine Therapie verbessert die Lebensqualität und fördert eine normale Entwicklung.
Was tun bei Übergewicht und Adipositas?
Manche nennen es die Zivilisationskrankheit unserer Zeit. Immer mehr Menschen haben Übergewicht oder neigen zur Fettleibigkeit, doch es ist nicht nur mangelnde Bewegung bei ständiger Verfügbarkeit zucker- und fetthaltiger Nahrung, die den Anteil des Körperfetts in Relation zur Körpergröße in ein Missverhältnis bringt und schleichend dick macht. Neben den Lebensgewohnheiten, der Herkunft und dem sozialen Umfeld spielen auch genetische Einflüsse eine Rolle. Sind beide Eltern dünn liegt das Risiko, selbst fettleibig zu werden, bei 9 Prozent. Ist ein Elternteil dick, der andere dünn, sind es schon 50 Prozent. Wenn beide Eltern dick sind liegt die Wahrscheinlichkeit adipös zu werden gar schon bei 80 Prozent.
Ab wann gilt man als übergewichtig, ab wann als adipös?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) über den sogenannten Körpermasse-Index (BMI), der das Körpergewicht in ein Verhältnis zur Körpergröße setzt. Ab einem BMI von 25 spricht man von Übergewicht. Menschen mit einem BMI von 30 oder mehr leiden an Fettleibigkeit.
In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut zwei Drittel der Männer (67 Prozent) und die Hälfte der Frauen (53 Prozent) übergewichtig, ein Viertel der Erwachsenen (23 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen) sind stark übergewichtig oder adipös. Eine Entwicklung, die sich auch in anderen Ländern widerspiegelt. So gab es weltweit von 1980 bis 2008 eine Verdoppelung der Fälle von Adipositas. Deutschland und die Welt werden immer dicker. Das ist ein Problem, denn sowohl Fettleibigkeit als auch Übergewicht sind Hauptrisikofaktoren für verschiedene schwere Erkrankungen.
Welche Gesundheitsrisiken bedeuten Übergewicht und Adipositas?
Wer zu viel Körperfett oder starkes Übergewicht hat ist mit einem dreifach erhöhten Risiko konfrontiert, an Diabetes zu erkranken. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Fettstoffwechselstörung ist drei Mal so hoch. Zwei bis drei Mal höher ist das Risiko, dass dauerhafter Bluthochdruck die Gefäße beschädigt (Hypertonie) oder das Herzkreislaufsystem Schaden nimmt. Selbst das Risiko an einem Karzinom zu erkranken ist ein bis zwei Mal höher als sonst.
Übergewicht und Adipositas können auch die Entwicklung chronischer Krankheiten begünstigen. Aufgrund der steigenden Prävalenz und den damit verbundenen Folgeerkrankungen entstehen beträchtliche Kosten für das Gesundheits- und Sozialsystem. Übergewicht und Adipositas sind daher auch Themen von hoher Public-Health-Relevanz.
Welche Therapie hilft bei Übergewicht und Adipositas?
Erkenntnisse aus der Wissenschaft zeigen, dass die Kombination von moderater Bewegung und moderater Kalorienreduktion – im Gegensatz zu radikaleren Ansätzen – die besten Ergebnisse bringt und die Vorteile für die Gefäß- und Körpergesundheit maximiert. Die Therapieziele sind daher:
- Langfristige Gewichtsreduktion bei gleichzeitiger Stabilisierung der neu gewonnenen Veränderungen im Ernährungs- und Lebensstil.
- Verbesserung der Gesamtgesundheit und Reduktion von Krankheitsbildern und Symptomen, die zusätzlich zur Grunderkrankung vorliegen
- Verbesserung des Ess- und Genussverhaltens
- Förderung einer normalen körperlichen, psychischen und sozialen Entwicklung
- Vermittlung von Spaß an Bewegung
- Stärkung des Körper- und Selbstbildes