Eine Depression ist eine ernste psychische Krankheit mit vielen Gesundheitsrisiken. Physiotherapie und Bewegung lindern die Symptome.
Was tun bei Depressionen?
Jeder hat mal ein Stimmungstief, wenn etwas Belastendes passiert ist oder Stress im Alltag oder einer Beziehung das Leben anstrengend macht. Solche Tiefs gehen vorüber und eine positive Grundstimmung kehrt zurück. Eine unbehandelte Depression dagegen bessert sich in der Regel nicht von selbst. Mit etwa vier Millionen Betroffenen allein in Deutschland gehört die Depression mit Herzinfarkten und Krebs sogar zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Die Dunkelziffer ist hoch, weil es noch immer Scheu gibt, darüber zu sprechen.
Was ist eine Depression?
Eine Depression ist keine harmlose Gemütstrübung sondern eine ernste psychische Erkrankung mit vielen Gesundheitsrisiken, die oft episodisch verläuft, also geht und wieder kommt. Es handelt sich um eine psychische Störung, die durch einen Zustand deutlich gedrückter Stimmung, Interessenlosigkeit und Antriebsminderung über einen längeren Zeitraum gekennzeichnet ist. Betroffenen fällt es zunehmend schwer, alltägliche Aufgabe zu bewältigen. Sie leiden unter Selbstzweifeln, Konzentrationsstörungen und neigen zum Grübeln.
Wo vorher Lebensfreude war, ist Leere, Hoffnungslosigkeit, sogar Angst. Diese Gefühle können auch zu Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Libidoverlust führen und von körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen oder Magendrücken begleitet werden.
Das Selbstmordrisiko depressiver Menschen ist um das 30-fache erhöht. 90 Prozent der Patienten erkranken mittel- bis schwergradig und das Risiko für eine Wiedererkrankung ist hoch. Deshalb ist es enorm wichtig, eine Depression rechtzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Psychische Leiden sind nichts, wofür man sich schämen müsste sondern Erkrankungen wie andere auch.
Was sind Risikofaktoren für eine Depression?
Genetische Ursachen können eine Depression begünstigen. Zu den Risikofaktoren zählen auch chronischer Stress, ein kürzlich erlittener Verlust, eine Trennung und soziale Isolation. Auch kognitive Störungen, also verminderte Leistungen des Gehirns, können eine Depression auslösen: Sie kann unterschiedliche Ursachen haben und auch völlig unabhängig von äußeren Umständen auftreten.
Was hilft bei einer Depression?
Sprechen Sie bei einer Depression unbedingt mit einem Arzt oder einer Ärztin. Es gibt verschiedene Formen der Therapie. Große Bedeutung dabei haben psychotherapeutische Verfahren und Medikamente – so genannte Antidepressiva. Gezielte Physiotherapie und Bewegung hilft, die Symptome einer Depression zu reduzieren. Ausdauertraining und Krafttraining zeigen dabei gute Effekte:
- Positive Beeinflussung der Hormone
- Stresshormon Cortisol wird langfristig reduziert
- Aktivitätsänderung der Hirnregionen
- Bewegung lenkt von negativen Gedanken ab
- Förderung sozialer Kontakte
- Steigerung des Selbstwertgefühls
Die gute Nachricht beim Thema Depressionen: Die meisten Erkrankten können effektiv behandelt werden und wieder ein normales, erfülltes Leben führen.