Schleudertrauma

Ein Schleudertrauma entsteht oft bei Unfällen, wenn der Kopf schnell vor- und zurückgeworfen wird. Das kann schwere Symptome zur Folge haben.

Was tun bei einem Schleudertrauma?

Die Halswirbelsäule trägt den Kopf und ist ein statisches Organ, das wir für alle Halsbewegungen brauchen. Die obersten sieben Wirbel der Wirbelsäule haben also eine wichtige Funktion.

Was ist ein Schleudertrauma?

Beim Schleudertrauma wird der Kopf im Verhältnis zum Rest des Körpers in Sekundenschnelle nach vorne und wieder zurückgeschleudert. Es kommt also – ähnlich wie bei einem Peitschenschlag – zu einer starken Beugung mit anschließender Überstreckung des Kopfes. Je nachdem, wie stark die wirkenden Kräfte sind, kann das zu Verletzungen von Muskelzerrungen bis hin zu komplizierten Frakturen und Wirbelverschiebungen führen. Ein Schleudertrauma tritt häufig nach Autounfällen auf – meist Auffahrunfälle von hinten oder von der Seite. Es kann aber auch durch Stürze oder Schläge auf den Kopf entstehen.

Zu welchen Symptomen führt ein Schleudertrauma?

Kopfschmerzen, Nackenbeschwerden und Schwindel sind übliche erste Symptome eines Schleudertraumas. Zusätzlich können Betroffene Muskelverspannungen mit Bewegungseinschränkungen insbesondere im Nacken und der Schulterpartie haben, sowie an Kraftverlust, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Lichtempfindlichkeit, Gleichgewichtsstörungen, Taubheit, Tinnitus und weiteren Symptomen leiden. Auch zu nennen sind: Posttraumatischer Stress, psychische Belastung, Herzrasen und erschwerte Atmung. Um den Grad der Verletzung einzustufen gibt es eine Unterteilung in vier Schweregrade:

  • Null: keine Beschwerden
  • Eins: Nackenschmerzen, Steifheit
  • Zwei: Positive Tests die Muskeln oder das Skelett betreffend
  • Drei: Positive Neurologische Befunde
  • Vier: Frakturen oder Luxationen

Welche Therapie hilft nach einem Schleudertrauma?

Die normale Erholungszeit beträgt üblicherweise bis zu einem Monat. Es kann aber noch deutlich länger dauern, bis eine Rückkehr zum normalen Lebens- und Arbeitsalltag wieder möglich ist. Chronisch wird der Verlauf, wenn der Schmerz nach vier Wochen nicht abnimmt und sich die Funktion der Halswirbelsäule nicht verbessert. Wie die Betroffenen damit umgehen ist ebenfalls wichtig. Auch die Psyche darf nicht außer Acht gelassen werden.

Kurz nach der Verletzung unbedingt mit einem Arzt sprechen. In der ersten Phase gilt es, sich etwa drei Tage lang zu schonen und sich nicht anzustrengen. Verletztes Weichteilgewebe ist in dem Moment empfindlich und muss heilen. Danach wieder etwas mehr belasten um die Bewegungsfunktionen zu verbessern.

In der Physiotherapie können Tapes, sanfte Massagen und leichte Beweglichkeits- und Dehnübungen helfen. Manuelle Therapie, Krankengymnastik, Massage und Wärmetherapie tragen zu einer Besserung bei.

Nach drei Wochen, sofern alles gut läuft, ist es wichtig zu beginnen, sich wieder normal zu bewegen. Achten Sie aber darauf, Aktivitäten gut zu dosieren und schmerzhafte Positionen oder Bewegungen mit dem Physiotherapeuten zu besprechen. In weiterer Folge kann eine Medizinische Trainingstherapie nützlich sein, um die Muskulatur des Nackens zu stärken, Angst abzubauen und Schonhaltungen zu vermeiden, die auch kontraproduktiv sind und einer vollständigen Erholung entgegenwirken können. Die beste Evidenz zeigt ein Therapieansatz, der sich auf eine frühzeitige Beweglichkeitsverbesserung konzentriert. Zu viel Ruhe, Massagen und Nackenpolster zeigen in der Wissenschaft weniger gute Erfolge.

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