Bei mindestens einem Viertel der Erkrankten verursacht das Corona-Virus Langzeitfolgen. Physiotherapie ist wichtig für eine gute Rehabilitation.
Was tun bei Covid-19?
RNA in einer Fetthülle, mit Spike-Proteinen gespickt, 140 Nanometer groß. Ein menschliches Haar ist 500-mal so dick. Wer hätte gedacht, dass ein so winziges Ding so großen Schaden anrichten kann. Noch immer fordert das Corona-Virus weltweit Opfer und verursacht bei Millionen Menschen langanhaltende Folgeschäden. Diese unterscheiden sich von Patient zu Patient. Die gute Nachricht ist, dass sich auch die Therapiemöglichkeiten laufend verbessern.
Was ist Covid-19 genau?
2019 ist das Coronavirus SARS-CoV-2 entstanden. Es wird hauptsächlich über Aerosole in der Atemluft übertragen, dringt über den Rachen in den Körper ein und beginnt sich in den Zellen zu vermehren. Wenn man Glück hat, bleibt es bei leichten Symptomen. Schafft es der Körper aber nicht, das Virus in den Griff zu bekommen, vermehrt es sich vor allem in den unteren Atemwegen und in den Schleimhautzellen des Lungengewebes weiter. Von dort kann es sich im Ernstfall über den gesamten Körper ausbreiten. Bei der Erkrankung mit Covid-19 handelt es sich um ein schweres akutes Atemwegssyndrom. Von Langzeitfolgen können aber auch Personen betroffen sein, bei denen nur milde Symptome auftraten.
Was sind die Symptome und Langzeitfolgen von Covid-19?
Die am häufigsten erfassten Symptome sind: Husten, Fieber, Schnupfen, Geruchs- und Geschmacksverlust. Mindestens 25 Prozent der Betroffenen leiden an Langzeitfolgen einer Covid-19 Erkrankung:
- Chronische Müdigkeit
- Eingeschränkte Belastbarkeit
- Konzentrationsprobleme
- Schlafstörungen
- Muskelschwächen
- Psychische Probleme und depressive Störungen
Welche Therapie hilft bei Covid-19?
Praktisch wöchentlich tauchen neue wissenschaftliche Erkenntnisse über eine langfristige gezielte Behandlung von Langzeitfolgen durch Covid-19 auf. Physiotherapie bleibt aber eine wichtige Maßnahme zur Behandlung der Beschwerden und ermöglicht eine raschere Erholung der Lunge und der Muskeln. Nicht zuletzt fördert Bewegung auch die mentale Gesundheit.
In der Diagnose empfiehlt es sich zunächst, ein Belastungs-EKG und eine Spiroergometrie zu machen. Dabei wird die Belastbarkeit der Lunge und des Herzkreislaufsystems geprüft. Die physiotherapeutische Behandlung umfasst Atemtraining, Atem-Muskeltraining und Atemtherapie. Beim Trainingsaufbau empfiehlt sich, nach einer angemessenen Belastungspause mit Beweglichkeits-, Koordinations- und leichtem Stabilisations- bzw. Krafttraining zu beginnen. Wichtig ist es für Sportlerinnen und Sportler, durch planmäßige Return-to-sports Maßnahmen sicherzustellen, dass der Körper dem sportartspezifischen Anforderungsprofil gewachsen ist. Dies gilt insbesondere für die Anforderungen an Atmung und das Herzkreislaufsystem.