Kreuzbandverletzungen

Kreuzbandverletzungen passieren oft. Kein Weg führt an einer guten Physiotherapie vorbei, um sich rasch davon zu erholen.

Was tun bei Kreuzbandverletzungen?

Eine zu starke Belastung, ein falscher Schritt, bei dem hohe Kräfte frei werden, schon ist es passiert: Das Kreuzband wird beschädigt. Wenn es sogar reißt, hört man meistens ein „Pop“-Geräusch im Knie. Kreuzbandverletzungen passieren oft beim Sport auf, können aber auch ohne ein großes Belastungstrauma auftreten. Das hintere Kreuzband reißt auch häufig in Folge von Autounfällen. Kreuzbandverletzungen kommen sehr häufig vor und sind mit einer langen Rehabilitationsphase von bis zu 12 Monaten verbunden, zum Teil sogar darüber hinaus.

Was passiert genau bei einer Kreuzbandverletzung?

Die Kreuzbänder sind zentrale Stabilisatoren des Kniegelenks, zwei kräftige, überkreuzende Bandstrukturen, die den Ober- und Unterschenkel als vordere und hintere Kreuzbänder miteinander verbinden. Sie verhindern übermäßige Rotations- und Schiebebewegungen im Knie und gewährleisten ein sicheres, gesundes Bewegungsausmaß. Das hintere Kreuzband ist stärker als das Vordere, das häufiger von Verletzungen betroffen ist. Vorherige Verletzungen, muskuläre Ungleichheiten, unzureichende Stabilität, Ermüdung, Übergewicht, schlechtes Schuhwerk oder eine schlechte Bodenbeschaffenheit erhöhen das Verletzungsrisiko.

Eine Verletzung passiert oft bei einer starken, unkontrollierten Innenrotation des Knies – wenn etwa der Fuß am Boden fixiert ist und sich das Knie weiterbewegt. Es kommt zu einer übermäßigen Überstreckung, bis das Band reißt. Bei Spielsportarten passiert das häufig. Frauen sind sehr viel häufiger betroffen als Männer. Das hat mit den anatomischen Voraussetzungen der Oberschenkelstellung im Becken zu tun.

Woran erkennt man eine Kreuzbandverletzung?

Bei einer Kreuzbandverletzung spürt man starke Schmerzen, oft an der Innenseite tief im Knie. Es kommt zu einer Schwellung. Möglicherweise wird ein Bluterguss ums Gelenk sichtbar. Das Kniegelenk fühlt sich instabil an (Giving Away). Es kommt zu Bewegungseinschränkungen und einem gestörtem Gangbild. In der Diagnose fällt der Schubladentest positiv aus: Der Unterschenkel lässt sich dann nach vorne und hinten ziehen beziehungsweise drücken.

Welche Behandlung hilft nach einer Kreuzbandverletzung?

Direkt nach dem Unfall sollte das Knie ruhiggestellt und hochgelagert werden. Dann ist die Frage, ob operiert werden muss oder nicht. Abhängig vom Lebensalter, der sportlichen Ambitionen und der Schwere der Verletzung sind eine konservative oder eine operative Therapie möglich:

  • Sind die Patienten alt, ohne große sportliche Ambition und handelt es sich um eine isolierte Bandruptur, empfiehlt sich eine konservative Therapie.
  • Für junge und sehr sportliche Menschen empfiehlt sich eine Operation, wenn auch der Meniskus oder das Außen- beziehungsweise Innenband verletzt sind.

Bei der Arthroskopie macht der Arzt nur kleine Schnitte und operiert von außen mit einem Endoskop. Er muss entscheiden, ob das eigene Kreuzband erhalten bleiben kann oder ob es nötig ist, eine Sehne von einem anderen Muskel als Ersatz zu verwenden. Meist wird dafür ein Stück der Patellasehne im Knie oder der Sehne eines Muskels am hinteren Oberschenkel, des Semitendinosus, entnommen.

Welche Therapie hilft nach einem Kreuzbandriss?

Bereits vor einer Operation ist es sinnvoll zu trainieren, um die funktionelle Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Wenn man nach der Operation zum Nichtstun verurteilt ist, kann man dadurch besser mit der Inaktivität umgehen. Die körperlichen Leistungseinbußen sind dadurch geringer.

Nach einer Operation stärkt Medizinische Trainingstherapie den Muskelaufbau und verbessert die rezeptive Leistungsfähigkeit. Und es gibt ein weiteres wichtiges Rezept für eine gute, rasche Heilung: Physiotherapie, gezielt und konsequent. Hilfreich können sein:

  • Lymphdrainage
  • Krankengymnastik
  • Manuelle Therapie
  • Massage

Eine Return-to-play-Therapie für Sportler mit hohem Leistungsanspruch ist ein noch umfassenderes Training mit vielen Faktoren um eine rasche Rückkehr in den sportlichen Wettkampf zu ermöglich. Normalerweise sollte der Betroffene nach einem Jahr wieder voll leistungsfähig sein. Leider zeigen Studien, dass nur etwa 70 Prozent der Sportler an ihr vorheriges Leistungsniveau anknüpfen können.

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